Dysplasie

Sprechstunde, Diagnose, Therapie & mehr.

Als Dysplasie bezeichnet man Veränderungen von oberflächlichen Zellen an Gebärmutterhals, Scheide oder Vulva, die nicht mehr die typische Beschaffenheit der umliegenden Zellen haben. Diese Zellveränderungen sind für sich gesehen nicht bösartig, können jedoch Vorstufen für eine bösartige Erkrankung (z.B. Gebärmutterhalskrebs) sein.

Eine Dysplasie ist somit kein Krebs (!), kann aber im Verlauf dazu führen. Diese Veränderungen verursachen normalerweise keine Beschwerden und werden zumeist im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen entdeckt.

Leichte und mittlere Vorstufen sind zu 100 % heilbar und können sich zum Teil sogar von selbst zurückbilden. Andere schwerwiegende Vorstufen können sich zum Krebs weiterentwickeln und müssen daher therapiert werden. Die Entwicklung einer Krebsvorstufe bzw. eines Krebses aus einer Vorstufe braucht normalerweise sehr lange, sodass in den meisten Fällen genug Zeit bleibt, Dysplasien zu erkennen und individuell zu therapieren. So lässt sich meistens bei frühzeitiger Diagnose und anschließender erfolgreicher Therapie die Entwicklung einer Krebserkrankung verhindern.

Dysplasiensprechstunde
Untersuchung, Kolposkopie
Behandlung, Therapie
HPV-Infektion, HPV-Impfung

Findet Ihre Frauenärztin/ Ihr Frauenarzt in Abstrichen vom Gebärmuttermund (PAP-Abstrich) bestimmte Veränderungen der Zellen, so wird zu Ihrer Sicherheit eine weitere Untersuchung in einer Dysplasiesprechstunde stattfinden. Die Dysplasiesprechstunde wird von Frauenärztinnen und Frauenärzten angeboten, die auf diese Besonderheiten spezialisiert/ zertifiziert sind.
Auch wenn sich im ersten Moment alles, was mit Zellveränderungen und dem Thema Gebärmutterhalskrebs befremdlich bzw. sogar beängstigend anhört, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Häufig werden bei der Untersuchung in der Dysplasiesprechstunde keine schwerwiegenden und krankhaften Befunde festgestellt. Oftmals ist der Befund auch ohne jede Auffälligkeit. Sehen Sie den Besuch der Dysplasiesprechstunde als erweiterte
Untersuchungsmaßnahme im Rahmen Ihrer Krebsvorsorgeuntersuchung an.

Ziel ist es, die Sicherheit für Sie zu erhöhen, Ihnen alles genau zu erklären, durch spezielle Untersuchungen eine genaue Diagnose zu stellen und gegebenenfalls verschiedene Therapieoptionen anzubieten.
Sprechen Sie all Ihre Ängste, Wünsche und Bedürfnisse gerne offen an, damit ich Sie individuell und einfühlsam beraten kann, denn nur mit Ihnen zusammen komme ich zu dem besten medizinischen Ergebnis.

Das Wort Kolposkopie kommt aus dem Griechischen und bedeutet: „Kolpo“ = Scheide und „skopie“ = betrachten.
Die Untersuchung im Rahmen der Dysplasiesprechstunde unterscheidet sich für Sie zunächst nicht wesentlich von einer normalen gynäkologischen Untersuchung.

Zunächst werden in einem Aufklärungsgespräch alle relevanten Voruntersuchungsergebnisse (z.B. PAP-Befunde) erläutert und dann eine Untersuchung mittels Kolposkopie durchgeführt.
Eine Kolposkopie ist die Betrachtung der weiblichen Genitalien, das heißt der Vulva, der Vagina und des Gebärmutterhalses mit einem „Mikroskop“. Dies findet im Rahmen einer normalen gynäkologischen Untersuchung statt, wie Sie sie bereits kennen und ist völlig schmerzlos. Für die Untersuchung entfaltet man die Scheidenwände mit einem Metallspatel, dem Spekulum, und positioniert das Kolposkop vor der Scheide.
Mit Hilfe dieser Untersuchung kann man die Scheide und den Muttermund beleuchten und mit einer 7 bis 15-fachen Vergrößerung betrachten. Dabei werden kleinste Gewebedefekte, Geschwülste und Blutungen sichtbar. Außerdem wird die Schleimhaut mit einer speziellen Lösung betupft. Dieser Untersuchungsschritt kann bei manchen Patientinnen zu einem leichten Brennen führen, welches binnen Minuten wieder verschwindet.
Die Kolposkopie ist somit eine sehr sichere Methode, um Dysplasien zu erkennen und genauer einzustufen. Auf Ihren Wunsch hin besteht die Möglichkeit der Mitverfolgung per modernster Videokolposkopie.
Bei der Videokolposkopie wird das Bild auf einen Bildschirm übertragen, sodass die Patientin die Veränderungen am Muttermund selber sehen und vom Arzt erklärt bekommen kann.

Ferner können die Bilder für einen späteren Vergleich mit neuen Befunden im Computer gespeichert werden. Eine genaue Verlaufskontrolle von Veränderungen ist so möglich.
Die Videokolposkopie dient insbesondere der Entdeckung feinster Zellveränderungen am Gebärmutterhals.
Leichte Zellveränderungen, die in Ihrem Abstrich entdeckt wurden, sind in der Regel auch im Rahmen der Kolposkopie nachweisbar.
Um die Diagnose zu sichern und um den Schweregrad der Veränderung diagnostizieren zu können, ist bei auffälligen Befunden eine Gewebeentnahme mit einer kleinen speziellen Zange, eine so genannte Knipsbiopsie, notwendig. Diese Proben sind wenige Millimeter groß und können genauestens feingeweblich untersucht werden.
Gelegentlich wird auch bei leichtgradigen Veränderungen eine Gewebeprobe entnommen, damit bewiesen wird, dass keine höhergradige Veränderung vorliegt oder gar Bösartigkeit.

Da der Gebärmutterhals nahezu schmerzunempfindlich ist, verursacht die Knipsbiopsie meist keine oder nur minimale Schmerzen. Nur sehr selten muss hierzu örtlich betäubt werden (Lokalanästhesie). Wir sollten uns hierzu vorher verständigen, denn bei starkem Angstgefühl ist eine örtliche Betäubung durchaus hilfreich. Blutungen können oft schon durch etwas Druck auf die Entnahmestelle gestillt werden oder durch eine blutstillende Lösung. Gegebenenfalls wird zum Ende der Untersuchung nach Entnahme einer Gewebeprobe ein Tampon eingelegt. Dieser kann nach einigen Stunden wieder entfernt werden.

Falls eine Biopsie durchgeführt wurde, sollte die nächsten zwei Tage auf Vollbäder und Geschlechtsverkehr verzichtet werden. Geringe Schmierblutungen sind durchaus möglich, aber völlig ungefährlich.

Das entnommene Gewebe wird vom Pathologen untersucht. Das kann einige Tage in Anspruch nehmen. Eine endgültige Diagnose und Festlegung der Therapie ist erst möglich, wenn alle Ergebnisse, insbesondere das der Gewebeprobe, vorliegt. Dieses beinhaltet nicht nur die Unterteilung in die Stufen CIN I bis III, sondern auch weitere Prognosemarker können an der Gewebsprobe bestimmt werden.
Nach der Untersuchung wird von mir ein Bericht erstellt, den Ihre Frauenärztin/ Ihr Frauenarzt erhält. Darin ist auch die Beurteilung der Veränderungen des Gewebes enthalten, sofern eine Gewebeprobe entnommen wurde. Dieser Befundbericht enthält Empfehlungen, wie die eventuell erforderlichen Nachkontrollen bei Ihnen gestaltet werden sollen.
Durch die Kompetenz Ihrer betreuenden Frauenärztin/ Ihres betreuenden Frauenarztes und des Teams der Dysplasiesprechstunde Rosenstrasse können Sie sich sehr sicher betreut fühlen.

Ob eine weiterführende Therapie im Sinne einer Operation notwendig ist, wird dann nach Eingang aller Befunde in einem ausführlichen Gespräch mit Ihnen besprochen. Im Anschluss wird ein auf Sie angepasster Kontroll- oder Behandlungsplan erstellt.
Ein unschätzbarer Vorteil der Praxis für Sie ist es, dass ich Sie den kompletten Weg von der Dysplasiesprechstunde auch über eine eventuell notwendige Operation begleiten kann.

Da ich jede Patientin und ihren Befund seit meiner Diagnosestellung kenne, ist die Gefahr von Informationsverlust oder Fehldiagnostik zu einer Operation fast ausgeschlossen.
Durch meine langjährige operative Expertise bei Dysplasien sind Sie bei mir in besten Händen, ich lege viel Wert auf modernste und schonende Therapieverfahren, um für Sie das beste Ergebnis zu erzielen.

Wenn nötig, kann ich Ihnen in unserem ambulanten OP-Zentrum auch kurzfristig einen Operationstermin ermöglichen.

Das Ziel ist eine optimale, auf Ihre persönliche Lebenssituation und Ihre individuellen Wünsche abgestimmte Therapie. Dazu stehen alle derzeit anerkannten Therapieverfahren zur Verfügung, die durch Kombination individuell angepasst werden können:

  • Gebärmutterspiegelung minimalinvasiv (Hysteroskopie)
  • Ausschabung (Fraktionierte Abrasio)
  • Hochfrequenzschlingenexzision (LEEP = Loop electrosurgical excision procedure)
  • Konisationen
  • Laserexzision und Laservaporisation mittels hochmodernem CO2-Laser

Die Therapie erfolgt in den meisten Fällen als ambulanter Eingriff in Kurznarkose.
Mein Anliegen ist, eine notwendige Behandlung so schonend wie möglich durchzuführen.
Nach wenigen Stunden können Sie nach Hause gehen.
Ich würde mich freuen, Ihnen als Experte in einem vertrauensvollen und persönlichen Umfeld mit Rat und Tat zur Seite stehen zu dürfen.

Als Hauptursache der Dysplasie gilt die Infektion mit bestimmten Typen der Humanen Papillomaviren (HPV). Die Humanen Papillomaviren sind eine Gruppe von weit mehr als 150 verschiedenen sogenannten DNA-Viren. Mindestens 30 HPV-Typen infizieren fast ausschließlich die Haut oder Schleimhaut im After- u. Genitalbereich. Die restlichen Typen infizieren die Haut außerhalb des Genitalbereichs (z.B. Hände, Füße, Gesicht).

HPV-Viren verursachen nur örtliche Infektionen und breiten sich nicht auf weiter entfernte Organe/ Gewebe aus.
Die genitalen HPV-Typen können in zwei Gruppen eingeteilt werden, eine mit geringem Risiko (low risk) und eine mit hohem Risiko (high risk) HPV (HPV-LR, HPV-HR) im Genitaltrakt eine Krebserkrankung auszulösen.

  • LR-HPV-Typen (z. B. 6, 11, 42, 43, 44) sind die Hauptverursacher von genitalen Warzen (Kondylome)
  • HR-HPV-Typen (z. B. 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58) sind bei 99,7% aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs zu finden und gelten als Voraussetzung für dessen Entstehung

Fast jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens Kontakt mit HPV-Viren.
Das hört sich erst einmal beunruhigend an, aber in den allermeisten Fällen bekämpft das körpereigene Immunsystem die Viren wieder. Ein Risiko zur Entstehung von Dysplasien und Gebärmutterhalskrebs besteht nur bei Infektion mit einem HPV-Virustyp, der nicht vom Körper selbst bekämpft werden kann. Regulär ist das ein Prozess über mehrere Jahre.

Die Infektion mit HPV erfolgt über Hautkontakt, bei bestimmten Virentypen primär durch ungeschützten Sexualverkehr. Die HPV-Infektion ist daher eine der häufigsten durch Geschlechtsverkehr übertragenen Infektionen. Oft jedoch bleibt die Ansteckung unbemerkt, da die Infektion kaum Symptome hervorruft. Kondome schützen vor HPV, aber auch nicht 100-prozentig!

Bei Frauen > 35 Jahre wird im Rahmen des Zervixkarzinomscreenings bei der Krebsvorsorge automatisch ein HPV-Test durchgeführt mit dem Abstrich. Bei Frauen < 35 Jahre wird der Test nur bei Abstrichauffälligkeiten durchgeführt.
Die Abstrichentnahme am Muttermund ist schmerzfrei. Dieser wird in einem Labor innerhalb von wenigen Tagen auf das Vorhandensein von HPV der low risk und high risk Gruppe untersucht (HPV-Test).
Ohne medizinische Notwendigkeit kann auf Wunsch der Patientin der Test jederzeit als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) angefordert und selber bezahlt werden.

Eine frühzeitige Impfung gegen eine HPV-Infektion ab dem 9. Lebensjahr (vor erstem Geschlechtsverkehr) rückt somit immer mehr in den Vordergrund.

Sie schützt vor den Typen 6 und 11 (können Kondylome auslösen), sowie vor den high risk Typen 16 und 18 (können Gebärmutterhalskrebs auslösen) und den häufig nachweisbaren Typen 31, 33, 45, 52 und 58.
Die vollständige Impfung besteht aus 2 Injektionen (9-14 Lj.) oder 3 Injektionen (ab 15 Lj.) Die Kosten werden für Mädchen und Jungen von 12 bis 17 Jahren von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet. Manche Kassen erstatten die Kosten bis zum vollendeten 26. Lebensjahr im Rahmen eines erweiterten Angebotes. Die Nachfrage bei den Kassen lohnt sich, die HPV-Impfung ist für Frauen ab 18 Jahren eine individuelle Gesundheitsleistung (IGeL). Der Apothekenpreis je Injektion beträgt derzeit ca. 180,- Euro (540,- € für alle 3 Injektionen) zzgl. Untersuchung, Impfung und Beratung.
Die Impfung selbst ist nicht gefährlich, bis auf leichte Hautreizungen oder mal kleine Blutergüsse nach der Impfung sind keine Risiken bekannt.
Die Krebsvorsorgeuntersuchung nach der HPV-Impfung ist trotzdem noch erforderlich.
Die high risk Typen 16 und 18 sind nur für etwa 70% –85% aller Zervixkarzinome verantwortlich, die durch diese Impfung verhindert werden können.
Gegen die restlichen krebsauslösenden Typen gibt es noch keinen Schutz.

Die HPV-Impfung ersetzt somit nicht die Krebsvorsorge. Außerdem umfasst die Krebsvorsorgeuntersuchung noch weitere Krebsarten wie Brust-, Haut-, Eierstocks- und Scheidenkrebs. So sollten auch geimpfte Frauen 1x im Jahr zur Krebsvorsorgeuntersuchung kommen.

Kontakt zur Dysplasie

Alles aus einer Hand

Sollten Sie am Tag der Untersuchung Ihre Periode haben, bitten wir Sie den Termin rechtzeitig, falls möglich, im Vorfeld zu verschieben, da die Ergebnisse verfälscht werden könnten.

Um den Ablauf zu erleichtern, bitten wir Sie, die Formulare (Downloadbereich der Homepage) zu Anamnese, Datenschutz und Einwilligung zur Untersuchung schon zu Hause auszudrucken und ausgefüllt mitzubringen. Notieren Sie bitte gerne Fragen, die wir Ihnen dann im persönlichen Gespräch beantworten.

Bitte bringen Sie zu Ihrem Termin noch folgende Unterlagen mit:

  • gültiger Überweisungsschein bei Kassenpatienten
  • Gesundheitskarte / Versichertenkarte
  • Vorbefunde (falls vorhanden)
  • aktueller PAP Abstrich/ HPV Testergebnis
  • Entlassungs- und OP-Berichte von vorherigen Krankenhausaufenthalten
  • Medikamentenliste
  • Befunde bei bereits bestehenden Vorerkrankungen
Dr. med. Jan Ohnolz
Dr. med. Jan OhnolzGynäkologe
Sprechzeiten

Mo. 8:30 Uhr – 13:00 Uhr, 14:00 Uhr – 18:00 Uhr
Di. 8:15 Uhr – 12:00 Uhr
Mi. 9:00 Uhr – 16:00 Uhr
Do. 8:30 Uhr – 13:00 Uhr, 14:00 – 18:30 Uhr
Fr. 8:30 Uhr – 12:00 Uhr

Telefonische
Befundbesprechung

Sie möchten einen Befund mit uns besprechen? Kontaktieren Sie bitte unser Praxismanagement, um einen kurzfristigen Telefontermin mit unseren Ärzten zu vereinbaren.

Bestellung von Terminblöcken
und Visitenkarten

Gerne können Sie für Ihre Praxis auch Terminblöcke und / oder Visitenkarten bestellen. Schicken Sie dafür eine kurze E-Mail mit der gewünschten Anzahl.